Seminare Winter 2026
Hier sind die Angaben der kommenden Seminare im Februar und März 2026. Für die Teilnahme ist eine Mitgliedschaft bei der Seniorenuniversität Bern oder der UNAB erforderlich.
Online-Anmeldungen für die neuen Seminare vom Winter (Februar und März 2026) sind ab 12. Januar 2026 ab 9 Uhr vormittags über diese Website möglich.
Bitte beachten Sie die Regel: Am 12. Januar sind pro Person maximal 3 Anmeldungen für Gruppenveranstaltungen gestattet. Ab dem 13. Januar. sind dann weitere Anmeldungen möglich solange es freie Plätze hat.
Bitte melden Sie sich aus Rücksicht auf den Platz für andere Mitglieder nur dann an, wenn Sie definitiv eine Teilnahme planen. Bei einer späteren Abmeldung können wir aus administrativen Gründen den Platz nicht mehr neu vergeben.
Die detaillierten Anleitungen für Online-Anmeldungen finden Sie hier:
27.11.2025 - Artgerechte Schweinehaltung
Donnerstag, 27. November 2025, Nachmittag S9 Geschlossen
Schweinehaltung im Fokus: wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Herausforderungen
PD Dr. Alexander Grahofer, Nutztierklinik, Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern
Dieses Seminar knüpft thematisch an die vorige Veranstaltung zum Geburtsmanagement beim Schwein vom Mai 2025 an, steht aber allen Interessierten offen. Eine Teilnahme ist auch ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Seminar problemlos möglich.
Im Zentrum dieses interaktiven Seminars steht das Besamungsmanagement bei Schweinen ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Schweineproduktion. Wir beginnen mit den biologischen Grundlagen des Reproduktionszyklus der Sau und beleuchten die optimale Vorbereitung auf die Besamung. Dabei werfen wir auch vergleichende Blicke auf die Fortpflanzung bei anderen Nutztieren und ziehen Parallelen zum Menschen: Welche physiologischen Abläufe sind vergleichbar, wo unterscheiden sich Fruchtbarkeit, Zykluslänge oder Trächtigkeitsdauer? Des Weiteren erhalten die Teilnehmenden Einblick in das Besamungsmanagement beim Schwein und lernen die gängigsten Besamungsmethoden in der Schweineproduktion kennen.
Zum Abschluss diskutieren wir, wie ein gut organisiertes Besamungsmanagement nicht nur Tiergesundheit und Tierwohl fördert, sondern auch zur wirtschaftlichen Stabilität in der Schweinefleischproduktion beiträgt. Das Seminar zeigt praxisnah, wie moderne Landwirtschaft verantwortungsvoll und zugleich erfolgreich gestaltet werden kann.
05.02.2026 - Evolution der Arbeitsteilung
Donnerstag, 5. Februar 2026 S10
Die Evolution der Arbeitsteilung
Prof. em. Dr. Michael Taborsky, Institut für Ökologie und Evolution, Universität Bern
Der Vortrag von Prof. Taborsky bei uns am 1. Oktober gab Einblick in die Erkenntnisse der Verhaltensforschung: Was sind die biologischen Wurzeln von Kooperation und Altruismus? Im Seminar geht es nun um einen anderen Aspekt mit neuen Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung. Die Evolution der Arbeitsteilung.
12.02.2026 - Koloniale Spuren in Bern
Donnerstag, 12. Februar 2026 S11
Koloniale Spuren in Berner Sammlungen: ein Fallbeispiel zu Namibia
Samuel Bachmann, MA, Kurator Ethnografie, Bernisches Historisches Museum und Doktorand, Universität Basel
Welche Rolle spielten Schweizer Privatpersonen und Institutionen bei der Aneignung von Kulturerbe aus Afrika während der Kolonialzeit? Und welche Herausforderungen ergeben sich für Schweizer Museen heute bei der Aufarbeitung dieses kolonialen Erbes? Diesen Leitfragen widmet sich das Seminar. Ausgehend von einer spezifisch bernischen Perspektive beleuchten wir die Geschichte des ethnografischen Sammelns in Afrika und diskutieren, welche Konsequenzen diese Vergangenheit für den heutigen Umgang mit den entsprechenden Sammlungen hat.
Das Seminar bietet Einblicke in aktuelle Projekte des Bernischen Historischen Museums zum Umgang mit dem kolonialen Erbe Berns. Im Mittelpunkt steht dabei ein Projekt zu einer Sammlung aus einem gewaltgeprägten Sammlungskontext in Namibia sowie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus dem Herkunftskontext, unter anderem mit den Nachkommen der ursprünglichen Besitzerinnen und Besitzer. Die Teilnehmenden setzen sich mit der aktuellen Debatte um die Provenienzforschung zu Sammlungen aus kolonialen Kontexten auseinander. Sie werden mit gegenwärtigen Forschungsmethoden vertraut gemacht und lernen die praktischen Herausforderungen kennen, die mit der Restitution afrikanischen Kulturerbes verbunden sind.
19.02.2026 - Nonverbale Kommunikation
Donnerstag, 19. Februar 2026 S12
Nonverbale Kommunikation und das Interpretieren von emotionalen Signalen (Wiederholung)
Dr. Nils Sommer, Institut für Psychologie, Universität Bern
In diesem Seminar erfahren Sie, wie wir Menschen ohne Worte miteinander kommunizieren – durch Gesten, Blickkontakt, Stimmlage und mehr. Es ist eine Wiederholung des Seminars vom Frühling 2025.
Zunächst werden die Grundlagen der nonverbalen Kommunikation anhand von Forschungsergebnissen und alltäglichen Beispielen erklärt.
Danach werden Sie in Kleingruppen verschiedene Bereiche des nonverbalen Verhaltens näher kennenlernen: Sie werden nonverbale Verhaltensweisen ausprobieren und deren Wirkung diskutieren, verschiedene Verzerrungen in der Wahrnehmung von nonverbalem Ausdruck kennenlernen, und mit einem psychologischen Testverfahren am Computer herausfinden, wie gut Sie den emotionalen Ausdruck anderer Menschen interpretieren können. Zum Abschluss erhalten Sie einen kurzen Einblick in moderne Methoden der Erforschung nonverbaler Kommunikation und aktuelle Forschungsprojekte.
Hinweis. Bitte wenn möglich den eigenen Laptop (mit Kopfhörer) ins Seminar mitbringen. Falls Sie keinen Laptop haben: am Kurs werden einige Laptops zur Verfügung gestellt. Der Laptop wird benötigt, damit Sie die Gelegenheit haben, selbst den unten beschriebenen Emotions-Erkennungstest durchzuführen.
26.02.2026 - Bertolt Brecht: «Die heilige Johanna»
Donnerstag, 26. Februar 2026 S13
Bertolt Brecht: «Die heilige Johanna der Schlachthöfe.» Diskussion der aktuellen Inszenierung an den Bühnen Bern (Vidmar 1)
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Institut für Theaterwissenschaft, Universität Bern
An den Bühnen Bern wird in dieser Saison eine Neuinszenierung von Bertolt Brechts Stück «Die heilige Johanna der Schlachthöfe» gezeigt.
Sehr empfohlen für die Teilnahme am Seminar ist der Besuch dieser Inszenierung. (Bitte beachten Sie, dass bereits einige Termine ausverkauft sind!).
Im Seminar werden wir nach einer kurzen Einführung in Brechts Theorie des epischen Theaters und in die Entstehungsgeschichte des Stücks vor allem über die gesehene Aufführung sprechen. Dazu ist es notwendig, dass die Teilnehmenden möglichst genau zu beschreiben versuchen, was sie gesehen haben. Bitte verfassen Sie dazu ein Erinnerungsprotokoll und bringen Sie dieses ins Seminar mit (Anleitung dazu: «Aufführungsanalyse als Erinnerungsarbeit»). Erst in einem zweiten Schritt wollen wir versuchen, das Gesehene zu deuten. Wurde das Stück aktualisiert? Wenn ja, auf welche Art und Weise? Welche Deutung des Stücks nimmt die Neuinszenierung vor?
05.03.2026 - Unangepasste Autorinnen
Donnerstag, 5. März 2026 S14
Unangepasste Autorinnen: Vertiefung des Vortrags vom 17. September
Dr. Pia Reinacher, Literaturkritikerin Frankfurter Allgemeine Zeitung und Autorin; ehemalige Lehrbeauftragte u.a. der Universität Bern
Schriftstellerinnen erkunden in ihren Romanen oft das eigene Ich. Dies auch dann, wenn es sich nicht um autobiographische oder autofiktionale Werke handelt. Ziel ist es, schreibend und oft auf verschlungenen Wegen zu erfahren, wie man zu dem geworden ist, der man ist. Die Akteure im Zentrum umkreisen die Kindheit, das Familientableau, die Beziehungen, die Desillusionen, die Lebens-Katastrophen. Nicht selten führen die Romane vor, wie sich die Frauen aus den Abgründen des eigenen Lebens wieder hochgerappelt haben. Es geht um die Suche nach der Identität, - auf der Folie der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse. Diese Recherche ist oft schmerzhaft, manchmal amüsant, nicht selten entlarvend, aber sie ist für Leserinnen und Leser fast immer von grossem Erkenntniswert, auch für das eigene Leben.
Im diesen Seminar befassen wir mit den Lebensabenteuern von drei glitzernden Schriftstellerinnen: mit jenen der französischen Autorinnen Colette, («Vom Glück des Umziehens», dt. neu 2025) und Yasmina Reza, («Babylon», 2017) sowie mit jenen der schweizerisch-italienischen Autorin Zora del Buono, («Seinetwegen», 2024). Wir verfolgen die Spuren ihrer weiblichen Figuren im Mittelpunkt, werfen einen Blick auf die Höhenflüge und Niederlagen ihres Lebens, schauen interessiert zu, wie sie sich am Zeitgeist und an der Gesellschaft reiben und erfahren, wie sie am Ende zu sich selbst gefunden haben.
12.03.2026 - 12 Arten, ein Buch zu lesen
Donnerstag, 12. März 2026 S15
Viele Arten, ein Buch zu lesen
Prof. Dr. Oliver Lubrich, Institut für Germanistik, Universität Bern
Literarische Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf unterschiedliche Weisen lesbar sind. Die Literaturwissenschaft bietet eine Vielfalt von Methoden, mit denen wir sie verstehen und genießen können: von der antiken Rhetorik und Poetik über formale, historische, psychologische und postkoloniale Ansätze bis zu Digitalphilologie und empirischen Experimenten der Neuroästhetik. Mit ihren Verfahren lassen sich aber auch andere Arten von Texten kritisch analysieren, zum Beispiel Produktwerbung, politische Reden oder Verschwörungserzählungen.
Das Seminar bezieht sich auf ein neu erschienenes Einführungswerk, das Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich an der Universität Bern entwickelt und mit Studierenden erprobt haben: »Lesen lernen«. (Die Einleitung und das Inhaltsverzeichnis werden vorab zur Verfügung gestellt.) Ebenso wie dieses Einführungswerk richtet sich das Seminar nicht nur an professionelle Leser’innen, sondern an alle, die literarische und andere Texte mit fachlichem Werkzeug und mit Vergnügen ›lesen lernen‹ möchten. Vorgestellt werden (mindestens) »zwölf Arten, ein Buch zu lesen«, die wir an ausgewählten Beispielen diskutieren wollen.
19.03.2026 - Literatur: Zur Geschichte der Superhelden
Donnerstag, 19. März 2026 S16
Mehr als Helden? Zur Geschichte der Superhelden
Dr. Thomas Nehrlich, Institut für Germanistik, Universität Bern
Was genau ist eigentlich ein Superheld? Was unterscheidet ihn vom Helden? Welche Rolle spielten antike Mythen, biblische Geschichten oder Nietzsches Philosophie für die Schöpfer von Superman, Wonder Woman, Captain America und Co.? Wie erklärt sich der grosse Erfolg der Superhelden-Filme im Kino der letzten zwei Jahrzehnte? Und erleben wir gegenwärtig ihren Niedergang in die Bedeutungslosigkeit? Was ist die politische Dimension der Superhelden? Befördert die Beschäftigung mit ihnen eher faschistische oder demokratische Einstellungen? Sind Superheldinnen feministisch?
Antworten auf diese und weitere Fragen wollen wir in diesem Seminar gemeinsam diskutieren. Wir werden dabei auf Beispiele aus der über 80 Jahre langen Geschichte des Superhelden-Genres eingehen, die neben Comics auch Filme, TV-Serien, Radio und weitere Medien umfasst. Wir werden Archetypen der Superhelden kennen lernen (z. B. Superman als Beschützer des Guten, Batman als Kämpfer gegen das Böse). Und wir werden uns mit der besonderen Ästhetik und Bildlichkeit der Figuren beschäftigen, die sie vielleicht am meisten von anderen Heldenvorstellungen unterscheidet.
26.03.2026 - Islamische Textilien
Donnerstag, 26. März 2026 S17
Islamische Textilien in europäischen Kirchenschätzen – Nutzung, Bedeutung und Handelswege
Prof. Dr. Corinne Mühlemann, Institut für Kunstgeschichte, Abteilung Geschichte der textilen Künste, Universität Bern
Die Zusammenfassung folgt.
